Wie stark die entzündungshemmende Wirkung von Gewürzen sein kann, haben bereits die Studien zur Wirksamkeit von Kurkuma bei chronischen Darmentzündungen gezeigt.
Ein wichtiger Faktor bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist die Freisetzung des Entzündungsbotenstoffes TNF-α.
CED-Medikamente, wie Remicade und Humira, setzen an diesem Punkt an und sollen diesen Botenstoff blockieren um die Entzündung im Darm zu stoppen.
Deshalb nennt man diese Gruppe von Medikamenten auch TNF-Alpha-Hemmer.
Da der entzündungsfördernde Botenstoff TNF-α nicht nur bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eine wichtige Rolle spielt, sondern auch bei Krankheiten, wie Morbus Bechterew, Psoriasis und Rheumatoider Arthritis, wollten Wissenschaftler der University of Florida wissen, welche Gewürze als natürliche TNF-α-Hemmer wirken könnten.
Dazu gaben sie 13 Gruppen, mit jeweils 10 bis 12 Testpersonen, eine Woche lang Kapseln mit einer vorgeschriebenen Menge an Kräutern und Gewürzen.
Am Ende der Testwoche wurde den Testpersonen Blut abgenommen und das Blutplasma (der flüssige Anteil des Blutes) auf menschliche, weiße Blutkörperchen in einer Petrischale gegeben, die vorher einem entzündlichen Angriff durch oxidiertes Cholesterin ausgesetzt wurden.
Nun beobachtete man, wie viel die weißen Blutkörperchen von den 3 Entzündungsmarkern Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α), Interleukin-1α (IL-1α) und IL-6 freisetzten.
Und tatsächlich:
Kurkuma, Rosmarin, Nelke und Ingwer hemmten die Entzündung (gemessen an der Freisetzung von TNF-α) deutlich.
Ingwer hemmte sogar alle 3 gemessenen Entzündungsmarker!
Eine wichtige Besonderheit der Studie war, dass die Teilnehmer die Kräuter und Gewürze in Mengen einnahmen, die auch normalerweise im Essen vorkommen:
Bei Rosmarin und Ingwer(-pulver) war es ca. 1 Teelöffel, bei Kurkuma nur 1 Prise und bei Nelke ca. 1-2 Knospen.
Übrigens bedeutet das Ergebnis der Studie nicht, dass alle anderen getesteten Gewürze keine entzündungshemmende Wirkung haben.
Man vermutet, dass die meisten Gewürze entzündungshemmende Eigenschaften haben, da sie besonders reich an Antioxidantien sind.
Quellen:
- 1 Percival SS et al., Bioavailability of herbs and spices in humans as determined by ex vivo inflammatory suppression and DNA strand breaks., J Am Coll Nutr. 2012, (Bioverfügbarkeit von Kräutern und Gewürzen bei Menschen – erfasst durch die ex-vivo Entzündungsunterdrückung und DNA-Strang-Brüche)